Face About Face - "Nowhere is now here" (selfreleased, 2005)
Fängt vielversprechend an, an Giardini Di Mirò erinnernd, flächiger Postrock, der dann später in druckvollen Wänden endet. Indierock auf elektronischem Fundament, mehrstimmiger Gesang, an den ich mich persönlich aber auch erst gewöhnen muss. Einfach machen sie es einem nicht, die fünf Jungs aus der Gegend von Dresden. Zwei kürzeren Liedern folgen sich teilweise jam-artig artikulierende Sieben- bis Fast-Zehnminüter, die sich komplex aufbauen. Soundwälle, Postrock, Krautrock, etwas Motorpsycho, manchmal auch Explosions In The Sky, die Stimmen erinnern entfernt an Emo/Postcore. Face About Face scheinen um ihre Vorlieben genau zu wissen, probieren und basteln, bauen Schrägen auf, türmen Schichten übereinander, um sie einzureißen und schreiben so wunderbar offenherzig in ihre Info, dass sie kein bestimmtes Publikum ansprechen wollen, sondern den einen Punkt in sich treffen wollen. Das ist sympathisch und auch wenn sich die Songs zum Teil im Detail verlieren, so sage ich nicht zuletzt auch wegen dieses wunderbar selbstgebastelten Siebdruckcovers: Ja. Mehr davon. Verzaubert die Leute und euch selbst, mich zumindest habt ihr fasziniert. Ich wünschte, die Reife dieser Band würden noch viel mehr andere junge Bands haben.
johannes