immergut festival neustrelitz - 31.05./01.06.2002 - pluxus, astra kid, tomte, monochords, beatsteaks, kettcar, das pop, sometree, sterne, dyade, one man and his droid, solarscape, soulmate, scumbucket, mia., aereogramme, samba, soundtrack of our lives, bernd begemann, tocotronic.

die wohnung ist jetzt genau so leer wie freitag, als ich sie morgens erst richtung schule, dann richtung neustrelitz verließ. sachen auspacken, duschen, fenster aufreißen und die evelyns pørk-platte von 97 hören, tee trinken und sich von aktionismus gepackt an den bericht setzen. oder so.
freitag mittag in berlin mit dem auto los, was hier noch sonnig zu werden scheint, wird spätestens ab gransee irgendwie verhangen. nasse straßen künden auch nicht gerade vom idealen festival-wetter und so regnet es denn dann auch als wir in neustrelitz am zeltplatz angekommen sind. die irland-fahne, die die bereits am donnerstag gefahrenen mitnahmen, weht hoch oben großartig an einem im boden eingegrabenen und schön verzierten (daß matthi am start ist, ist unübersehbar) ast im wind, die sonne kommt hervor und wir bauen die zelte auf. die ersten bekannten gesichter kommen einem entgegen, teile der sinnbus-posse u.a., und wir erfahren von frankreichs 0:1 gegen senegal. dann gibt's gegen 15 uhr ganz spontan mal einen unterhaltsamen hagel-wolkenbruch, der zumindest mich, weil ich relativ gleichzeitig auf kochendes essen und zeltvordach achten muss und voll in selbigem stehe, kräftig durchnässt. auch egal.
als pluxus 18 uhr das immergut für dieses jahr eröffnen, sind erst ziemlich wenige leute auf dem gelände (so kommt z.b. auch explo-karl erst ganz pünktlich zum letzten lied) und verpassen so den grandios unterhaltsamen auftritt der vier schweden, die mit so einigen analog-synthies, keyboards und selbstgebautem elektrokram großartig schräge elektronika zusammenbasteln. es gibt originelle ansagen für göttliche lieder mit klingenden namen wie polyfant, agent tangent und caravelle und einer der vier spackt die ganze zeit ordentlich ab, läuft runden auf der großen bühne und so. dank der unterfrequentierung an zuschauern sind sie auch die einzigen, die ich von 'erste reihe mitte' aus erlebe. wir kaufen uns die cd bzw. t-shirts und so war es ein highlight gleich am anfang irgendwie. die wolken für ihren teil ziehen immer noch schnell, aber weitestgehend regenfrei über den himmel, manchmal blinzelt etwas sonne durch, allgemein bleibt es aber eher kühl.
astra kid danach im zelt, das dieses jahr größer, breiter und höher ist, wie auch der zeltplatz nicht mehr direkt vorm gelände liegt, sondern zweihundert meter luftlinie bzw. vierhundert meter reale wegstrecke entfernt um die ecke. das nur dazu. während also astra kid im zelt rocken, bauen die anwesenden sinnbusser den verunsicherung/sinnbus-stand auf. involviert in diese arbeiten sehe ich nur knapp zwei lieder (planet der affen und nichts neues) der vier aus dem ruhrgebiet, melodien zu krachenden gitarren, ein- bis dreistimmiger gesang, manchmal verzerrter bass, nur der sound im zelt matscht etwas, seltsame sache. später beim vorbeigehen erreicht mich noch der refrain (wer klugt ist, spricht dieses wort in peggys gegenwart nie falsch aus..) von heute ist ein schlimmer tag und dann bin ich erstmal am stand beschäftigt.
wo es allerdings noch keine wirkliche beschäftigung gibt, zu viert sitzen wir (daniel von delbo, martin von seidenmatt, anne [wie alle] von sinnbus und ich) auf unserem tisch und lassen uns von den vorbeilaufenden mitleidig ansehen. als tomte um 19.15 (warum verbrät man die eigentlich so früh auf der hauptbühne..) anfangen, haben wir zumindest das verunsicherungs-plakat und ca. 50 flyer da, chaotisch läuft der abend an, aber das wird noch. thees uhlmann ist noch relativ klar, beginnt das konzert mit den worten "welcome! w-w-w-w-welcome, wir sind system of a tomte", schimpft über den kunstnebel, der ihm die sicht nimmt und spielt ansonsten tatsächlich mehr gitarre als daß er redet, soll ja auch eher selten vorkommen. halt das übliche: wilhelm, das war nichts, korn und sprite, passt zu meinem kalender und so. außerdem sind sie zu viert bei manchen liedern, ein zweiter gitarrist ist noch dabei, der sonst noch manchmal keyboard spielt. ansonsten erzählt mir jemand so nebenbei, daß tomte sowas wie die neuen tocotronic seien, auch 'ne erkenntnis, ja.
die monochords sehe ich dann kurz und kann nichts damit anfangen, etwas beliebiger power-pop mit fetten gitarren und orgel und engagiert herumspringendem sänger. am stand gibt's mittlerweile doch mehr zu tun, peggy hat uns strom verschafft, uwe den sinnbus- und daniel den delbo-koffer herangeschafft, peer kommt mit somas und soma-t-shirts, nur das verunsicherung-promo-material fehlt. so verkaufen wir erstmal ein paar sinnbus-sampler und delbo-cds und erklären den leuten, die vorbeikommen, worum es bei der verunsicherung geht.
bei den beatsteaks weiß ich zumindest, woran ich bin. das gleiche geprolle wie letztes jahr (sänger surft auf surfbrett auf den händen der menge, kräftig viel geschiebe und so, breitbeinige brettgitarren..), aber auch die beiden großartigen lieder summer und panic! nacheinander und durchaus große stimmung. am ende ein lied mit zwei bässen und uwe singt uns am stand den refrain von let me in vor.
kettcar, im zelt folgend, hauen mich nicht völlig um, sind aber doch schon okay. markus wiebusch (ehemals ..but alive) mit nach wie vor respektablen texten, das ganze aber hier durchaus eingängiger, mit keyboard-melodien und mehreren gesängen, ganz nett anzuhören. außerdem werden rock am ring/im park gedisst und im anschluss daran ausgiebig gejubelt. das wort 'senegal' fiel, glaube ich, auch. nach ausgetrunken und ein paar minuten guter unterhaltung mit micha von kate mosh gehe ich zum zeltplatz, um mir einen pullover uns was zu essen zu besorgen.
mittlerweile ist dann auch jan mit verunsicherung-flyern angekommen, es ist dunkel geworden und das pop, die auf der hauptbühne agieren, verwirren mehr, als daß sie begeistern, arg viel gepose, seltsame straight-beat-einlagen zu klampfgitarren, der sänger trägt mitunter ein umhängekeyboard und der sound ist, wie irgendwie bei fast allen, etwas komisch. recht spektakulär aufgemachter, aber trotzdem langweiliger elektro-pop. fazit unsererseits: außer deus hat belgien an bands nichts gutes hervorgebracht..
das pop spielten ja auch nur draußen auf der großen bühne, weil berlins kitty-yo-rocker surrogat kurzfristig abgesagt hatten. so kamen die belgier von ihrem angestammten platz als letzte im zelt noch nach draußen und der ersatz drinnen waren sometree. was dann seinerseits richtig großes kino war. die band selbst sehr erfreut brettert kräftig los, die gitarren rauschen durcheinander, saiten reißen (eine zieht dann während des dritten liedes unter großem applaus eric von kettcar neu auf), der gesang verschwindet fast im lärm. manchmal scheint es, als gehe der takt verloren, lieder enden in fiepen und scheppern, während der schlagzeuger sich durch komplexe rhythmen schlägt. am ende mit glücklichem gesicht wieder raus (im zelt tropfte dann auch schon ordentlich wasser von der decke) und noch den stand-abbau miterleben.
außerdem im nachhinein das große bedauern, die sterne nicht durchweg gesehen zu haben, die ein gutes set spielen mit alten wie neuen liedern, ein lächeln im gesicht. ja. nach u.a. big in berlin, nur flug und wenn dir st. pauli auf den geist fällt gehe ich zum zelt, liege dann mit mogwai im ohr auf einer decke auf dem boden und suche nach sternschnuppen (partiell erfolgreich), nach und nach kommen alle anderen zurück, universal tellerwäscher sei gespielt worden und marie blickt mit den worten 'ich bring euch beide um' ins zelt, in dem armin und ich sitzen. sterne sollen recht groß gewesen sein. mh.

samstag dann, nach vier stunden schlaf, dank langem wach rumliegen, frühstück, bestehend aus apfel, toast mit nutella und wasser, und überhaupt das großartiger phänomen der zeltplatz-harmonie austesten ("morgen matthi" - "fick dich"), quer durch zelte durch unterhalten und karl schläge androhen und lachen und durchaus spaß haben. ein sehr warmer tag läuft an, fast immer sonne über neustrelitz.
nur kurz später dann zum fußball und dort erstmal etwas verwirrt da stehen. letztendlich waren wir für's eigentlich angedachte knaartz-team einige leute zu viel, jan lief zur turnierleitung und fragte, ob man noch ein neues team aufmachen könne und so spielten wir dann als sinnbus-team in gruppe a (dabei: jan von seidenmatt, pierre von torchous, seb, dan und christho vom x.m., christian und flo, sowie lo und ich). nach 'nem unentschieden im ersten spiel gegen die fanmannschaft (bei 'nem flugkopfball nach seb-flanke nur knapp das tor verpasst) und einem sieg gegen das astra-kid-team (1:0 durch mich nach großer vorarbeit von seb, 2:0 durch eigentor, nach flanke von dan) verloren wir sehr blöd mit 0:1 gegen tomte/kettcar (pierre beim tor etwas unglücklich) und standen vorm aus. dann schlug jedoch das fan-team zu, überrannte die hamburger in den schlussminuten zu einem 3:0 und für uns war alles offen. mit einem sieg würden wir ebenso wie diese sieben punkte haben, es würde die tordifferenz oder der direkte vergleich entscheiden. nach konsultierung der turnierleitung erfuhren wir, daß es ersteres sein würde. also devise: tore tore tore. günstigerweise hatten wir die ersatzmannschaft für das zweifach unterlegene 'one man and his droid'-team zum gegner, u.a. mit marv von explo, liza, peer von der soma. seb, christian und flo wirbelten im sturm, dan fungierte als antreiber im mittelfeld und als kurz vor schluss jan dann doch noch sein tor schießen konnte stand es bereits 8:0 (später erfuhren wir vom gleichen sieg der deutschen gegen saudi-arabien). im halbfinale erwies sich das v-team (titelverteidiger und haushoher favorit) als etwas cleverer, ein 1:0 reichte ihnen zum finaleinzug, welches sie auch gewannen. die knaartz/monomag-mannschaft (u.a. thomas von vj!, karl von explo, der sternbuschweg-mischer..) war da schon mit zwei siegen (gegen soulmate und m.a.u.club) und zwei niederlagen (fanteam und team v) ausgeschieden. letztendlich traf sinnbus im spiel um platz 3 auf die 2. fanmannschaft und mit einem beispiellosen sturmlauf in der der ersten hälfte wurde der grundstock für den sieg gelegt, 3:1 stand's da schon, am ende war es seb, der einen scheinbar aussichtslosen ball noch ersprintete und zum 5:1 einschob. auf anhieb platz drei und großer jubel bei den anderen sinnbus-vertretern am rande des platzes. am ende gab's noch zehn immergut-t-shirts als gewinn.
dyade, die erste band des nachmittags verpassten wir dann später fast alle, marie meinte, die wären etwas nichtssagend gewesen, zumindest könne sie sich nicht direkt an irgendwas erinnern. mh. one man and his droid waren dann eine durchaus positive überraschung, frisch nach vorne gespielter emo-pop mit krachparts, orgelflächen und munterem gespringe des publikums im zelt. am stand sah man sich mit zunehmend tieferem stand der sonne damit konfrontiert ständig selbige im gesicht zu haben, was wirklich ungut wurde mit der zeit. also flucht ergreifen, solarscape bei wind und fast wolkenlosem himmel ansehen, after the flood gleich zu anfang, später noch the life or the look und viele der ruhigen stücke vom neuen album, pavementeske indie-popsongs, beim herumlaufen begegne ich der verunsicherung-großoffensive, uwe, pierre und andere, die fleißig flyer an alle besucher verteilen.
bei soulmate im zelt dann wieder viel spaß und gepflegtes kopfnicken, sechs gutgelaunte junge menschen zwischen emo und skatermusik. machte durchaus spaß zuzusehen, obwohl es nach einigen liedern doch etwas eintönig zu werden schien. in summerstreets noch im ohr, raus und wasser ins gesicht, sowie am stand anne und martin unterstützen gehen.
auf der hauptbühne waren danach scumbucket dran, kurt ebelhäuser stoisch wie immer, in schwarzer lederjacke, stand meist fast unbewegt da und bretterte seine noise-riffs runter. wie überhaupt die band vom bild her sehr amüsant wirkt. der keyboarder sieht nach nerd aus, bassist und schlagzeuger nach holzfällern. in der mitte kurt mit eigenwilliger grifftechnik (die hand oben auf dem hals..) und dem aktionsradius eines papiertaschentuchs. insgesamt passten sie eigentlich nur wenig zu diesem festival, zu eigenwillig die sehr noisigen lieder, teilweise ohne gesang und in schierer endlosigkeit, teilweise deren gegenteil (odro dia z.b.). als letztes lied spielten sie doch tatsächlich noch den kleinen indie-hit vom 2001er winter luberon, eine wand aus gitarrensound mit einer doch sehr schönen gesangsmelodie. so bin ich am ende doch recht beeindruckt.
was folgt ist mia. und ist richtig schlecht. klingt wie ideal nur 20 jahre zu spät, 'electropunk' nennen sie das, außerdem sieht die sängerin wirklich richtig schlimm aus, gepose ohne ende. absolut polarisierend, diese band, am stand etwas verstörte diskussion darüber, in einem schulterzucken endend und dem hinweis, daß es ja offensichtlich genügend leute gibt, die das toll fänden, seltsam doch. auf dem anschließenden weg zu essen, zelt und wasser wird mir noch zugerufen, daß ich mich beeilen solle, aereogramme wegen. zurückgekommen, eine weile gewartet, der sinnreichen einlasspolitik wegen, erreiche ich die große bühne zu den ersten akkorden der drei schotten. was folgt ist eine dreiviertelstunde mit leuchtenden augen da stehen und fasziniert sein. ruhige melodien brechen vertrackt auf, gehen über in noisig-scheppernde momente mit beeindruckenden schreieinlagen des sängers, der sonst völlig ruhig und klar singt. dann später noch laut bei zionist timing mitsingend, die kate mosh-leute neben mir, weiter vorne entdecke ich meinen bruder und andere meiner mitreisenden, uwe erklärt mir später, daß torchous unbedingt mit den schotten auf welttournee gehen müssen und so bedanken wir uns noch bei peggy für diese großartige band. mit dem großartigen post tour, pre judgement verabschieden sich die drei feedback-unterstützt, kehren noch einmal unter großem jubel zu einer zugabe zurück, machen fotos vom publikum und haben selbst auch offenbar viel freude.
samba sehe ich daraufhin nur von außen, das zelt ist voll, die stimmung göttlich und samba machen das beste draus, spielen ein riesen-konzert, zwar ohne flach und aus milch, aber auch alles andere mit einer irgendwie derart relaxten souveränität und spielfreude, daß es großartig ist zuzusehen, wie einer meiner jugendhelden, knut stenert nämlich (kenne samba jetzt seit der 'das licht'-ep und sah sie bis hierher noch nie live), da auf der bühne steht und diese wunderbar schrägen und teilweise sinnfreien texte singt. 'wenn pop-musik, dann sowas', stimmen pierre und ich überein, bevor er mit uwes freundin zu hölle, ich bin rebell tanzt. bands vom schlage und der text-intelligenz sambas. uwe erklärte mir vorher im auto das großartige an dieser band, daß sie nämlich vor allem deswegen, obwohl sie wunderbare popsongs schreiben, bisher nie so richtig nach oben kamen, weil sie einfach auch immer schräges in ihren liedern haben, einen takt zu viel, verwirrende obertöne und akkorde und genau das macht sie so sympathisch. vier zugaben spielen sie, weil sich the soundtrack of our lives zeit lassen, kummer und glücklich und dumm, das publikum dankt und stömt nach draußen. thees uhlmann disst in der zwischenmoderation ("jetzt müssen wir uns wieder kommunikation aus dem arsch leiern") mit rocco clein die deutsche fußball-nationalmannschaft und versucht die menge zu einem 'rocco, rocco clein!'-sprechchor zu animieren, was nicht so recht funktionieren mag. warum auch immer.. vermutlich alles fußball-fans am start, die lieber das 8:0 feiern wollten..
soundtrack of our lives zumindest sind dann für mich dann nur uninteressant bis nervend, ich wurde das gefühl nicht los, daß das fast schon in richtung stadionrock tendiert, was die da machten. und der sänger mit seinem messias-gehabe kann ordentlich stressen. etwas schade sicher.
am stand haben wir jede menge gute unterhaltung, die sich noch den rest des abends halten sollte. samba schenken uns bier dafür, daß wir ihre t-shirts und cds mit verkaufen, vorher hatten wir schon von solarscape welches für die rezension in der soma bekommen. wir verkaufen nochmal so richtig viel sampler, cds (kate mosh und delbo..), verunsicherung-tickets, weil auch tatsächlich viele leute vorbeikommen und sich ins gespräch verwickeln lassen (daniel und uwe haben da teilweise ein schlagwort-repertoire auf lager, hui..) nebenbei fällt, vor allem bei uns, aber auch an anderen ständen, immer mal wieder der strom aus, was aber sicher nur zu dem charmanten lofi-image beiträgt, was auch die leute anzog. oder so ähnlich. irgendjemand profiliert sich dabei immer mal wieder als held, weil er den strom wiederhergestellt bekommt oder, wie daniel, immer das richtige dabei hat (feuerzeug, stift, schraubenzieher..) oder so.
bernd begemann im zelt dann so kurz vor ende des abends, ein entertainer, der gut bei den leuten ankommt, zwischendurch etwas country-punk-like an der gitarre agiert, geschichten erzählt und mit 'nem drumcomputer rumspielt. ein wenig brachial-humor, aber durchaus amüsant.
waren samba noch eine durch und durch positive begegnung mit alten helden (götz, der bassist, sitzt am ende mit bei uns am stand und unterhält sich mit daniel über ihre jeweiligen metal-zeiten.., was eine allgemeine musik-diskussion auslöst, name-dropping deluxe inklusive), so sind tocotronic eine absolute enttäuschung, finde ich. im vergleich zu den sternen z.b. irgendwie elanlos und lahm. kopfschüttelnd unterhalte ich mich am beim tee kaufen mit armin darüber. vor allem die ganzen neuen lieder sind doch erschreckend langweilig und den meisten spaß haben wir noch bei alten liedern wie die welt kann mich nicht mehr verstehen. aber auch das rockt nicht mehr, wie es mal gerockt hat, auch freiburg, drüben auf dem hügel und drei schritte vom abgrund entfernt lassen nur entfernt die größere momente durchklingen. etwas unterhaltsam vielleicht noch der vierte mann am synthie, der u.a. die fanfare bei let there be rock (was dadurch live ganz okay kommt) und die mundharmonika-melodie bei sie wollen uns erzählen spielt. der liebe matthi erzählt mir später, daß die sogar den soundcheck von roadies machen lassen, nee nee nee. schon irgendwie sehr schade das, vielleicht hätten sie sich doch vor drei jahren oder so auflösen sollen. weiß auch nicht. enorm fällt zumindest auf, daß dirk von lowtzows stimme immer noch irgendwie scheiße klingt. unterhaltsam wiederum, weil einige leute, wie pierre, robert, jan und matthi ihre jugendtage wieder ausgraben und laut mitsingen, armin und matthi pogen gar vor dem stand.
tocotronic sind fertig und wir verkaufen noch ein wenig weiter, weil wir grade gut drin sind (..), während im zelt der karrera klub auflegt und jan laut die strokes mitsingt. daniel, uwe, stegu und götz geben als 'samba' autogramme, peggy sitzt noch mit rum, jan die schultern massierend und thom von kate mosh und ich unterhalten uns über den großartigen 'matador records'-sampler, der mal im musikexpress dabei war. irgendwann kurz vor drei sind wir am ende, bauen ab und gehen schlafen. kalt war es geworden und ich habe mich dabei auch gut erkältet, irgendwas, was mit dem prädikat 'schleimlösend' versehen ist, wäre jetzt ganz gut.

sonntag. abbauen und essen und duschen und nach hause fahren und dabei immer kurz vorm einschlafen stehen.
war freilich wieder ein großes wochenende und dafür ein danke an kempa und seine leute, nicht ganz so intensiv und spektakulär wie letztes jahr, aber doch sehr schön.

johannes